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Einführung

Ich suche derzeit nach neuen beruflichen Möglichkeiten und bin zufällig auf eine Stelle bei der Commerzbank gestoßen: Stellenanzeige. Sie scheint eine ideale Weiterentwicklung meiner aktuellen Tätigkeit zu sein, daher notiere ich hier meine primitiven Überlegungen zur Stellenbeschreibung.

Devisen (Fx)

  • Entwicklung von Machine-Learning-Modellen zur Preisprognose im Devisenhandel unter Einsatz von Techniken wie Deep Learning (neuronale Netzwerke)
    • Verwendung von ML/DL zur Prognose zukünftiger Wechselkursentwicklungen. Erfordert typischerweise Datensammlung, Feature Engineering, Training neuronaler Netzwerke (z.B. LSTM, CNN) und Modellvalidierung/-optimierung.
    • Aus meiner Erfahrung als Hobby-Trader sind derzeit relevante Merkmale im USD-Markt technische Indikatoren, Trump-Tweets, FED-Reden und makroökonomische Indikatoren wie NFP. Im EUR-Markt spielen die EZB-Zinssenkungserwartungen und der Abbau chinesischer Handelsbarrieren eine größere Rolle.
  • Analyse des Kundenorderflows (Sentiment) im FX-Markt mittels Verfahren wie Gradient-Boosting-Modellen zur Unterstützung des Risikomanagements
    • Hierbei bezieht sich Sentiment nicht auf Sprache, sondern auf ein kurzfristiges Ungleichgewicht von Kauf- und Verkaufsaufträgen als Richtungsindikator.
    • Datensammlung und -vorverarbeitung
      • Erhebung von Orderflow-Daten: Richtung, Volumen, Preis, Zeitstempel, Kundentyp etc.
      • Feature-Konstruktion: Kauf-/Verkaufsverhältnisse, volumengewichtete Durchschnittspreise, Verteilung nach Kundentyp etc.
      • Label-Konstruktion: Zielwerte basierend auf kurzfristigen Preisbewegungen (z.B. Preissteigerung/-senkung in 5 Minuten).
    • Anwendung des Gradient Boosting Modells (XGBoost)
      • Modelltraining mit historischen Daten zur Vorhersage von Preisbewegungen oder Kundenstimmungen.
      • Hyperparameter-Tuning mittels Cross-Validation, Grid Search oder Bayesscher Optimierung.
    • Extraktion von Sentiment-Indikatoren
      • Quantifizierung von Sentiment: Vorhersagewahrscheinlichkeiten des Modells als Indikator für “Stärke” des Sentiments.
      • Segmentanalyse nach Kundentyp (Einzelhandel, Institutionen, Hedgefonds etc.).
  • Kombination intelligenter Alpha-Signale zur Ableitung fundierter Risikomanagement-Entscheidungen im FX-Handel
    • Dies bezieht sich auf das Einbetten von Signalen, z.B. durch eine zusätzliche MLP-Schicht zur Gewichtung.
  • Anwendung von Multi-Armed-Bandit-Methoden zur Optimierung von Trading-Spreads beim Market-Making im FX-Geschäft
    • Schritte zur Anwendung im FX-Markt-Making:
      • Verschiedene Spreads als „Arme“ initialisieren (z. B. 1 Pip, 1,5 Pip, 2 Pip)
      • Ausführungsrate, Gewinn und Inventarrisiko für jeden Spread überwachen
      • Belohnungsfunktion definieren: z. B. Spread-Einnahme minus Inventarstrafe (direction * inventory level * penalty factor)
      • Ziel: Optimale Spread-Wahl zur Gewinnmaximierung bei Risikokontrolle
      • Auswahlgewichte gemäß MAB-Strategie aktualisieren
      • Dynamische Anpassung der Spreads zur Annäherung an optimale Strategie
    • Auswahl des MAB-Algorithmus:
      • ε-greedy: Mit Wahrscheinlichkeit ε neue Spreads erkunden, sonst den besten verwenden
      • UCB: Berücksichtigt erwartete Belohnung + Unsicherheit
      • Thompson Sampling: Wahrscheinlichkeitsmodellierung + Bayessche Auswahl

Rohstoffe (Commodities)

  • Erstellung arbitragefreier Gas- und Strompreis-Kurven mithilfe von Handelssignalen
    • Bekannt mit Methoden zur arbitragefreien Preisbildung im CFD-Kontext.
    • Für Proxy-Futures: lineare Interpolation oder fortgeschrittene Methoden (Stückweise Regression, Splines), anschließend Glättung mittels Optimierungsalgorithmen (Least Squares, konvexe Optimierung).
  • Optimale Schätzung von Forward-Kurven und Definition von Proxy-Hedge-Instrumenten durch Datenanalyse, Backtesting und Sensitivitätstests
    • Proxy-Hedges sind hochkorrelierte Assets (z. B. ähnliche Laufzeiten, verwandte Rohstoffe).
    • Sensitivitätsanalyse: Test der Modellreaktionen auf Preise, Volatilität, Korrelationen → Schwächen erkennen, Risikoanpassung.
  • Einsatz von Advanced Analytics- und Zeitreihenanalyse-Techniken zur Signalgewinnung im Rohstoffhandel
    • ARIMA:
      • AR-Koeffizienten positiv → Momentum; negativ → Rückkehr zum Mittelwert
      • Strukturwechsel in Residuen → Alpha durch Ereignisse möglich
    • GARCH:
      • α: Wirkung neuer Schocks (hoch → starke Reaktion)
      • β: Beständigkeit der Volatilität (hoch → Trendfolge möglich)
      • Konditionale Volatilität: Ausschläge → Risikoaufschläge → evtl. Kontra-/Optionsstrategie
    • Fourier / FFT:
      • Frequenzveränderung: Kürzer → Beschleunigung → evtl. Trendumkehr
      • Amplitudenänderung: Zunahme → Trendstärke; Abnahme → Seitwärtsstrategie
    • Ausreißererkennung:
      • Z-Score > ±2~3 → Absicherung oder Arbitragestrategie
  • Durchführung von Datenbereinigung, -transformation und Web-Scraping
    • Python (pandas, BeautifulSoup, Scrapy, Selenium) wird typischerweise für diese Aufgaben verwendet.